Echt zum kotzen der Protzkarren, aber damit steht es sich bestimmt ganz toll im Stau.
Hier noch was zum nachdenken, ich zitiere:
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann" hieß es bei den Cree-Indianern. "Wir haben die Erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen", so ein anderer bekannter indianischer Spruch. Alles nur Sprüche?
Vor einigen Jahren erschütterte die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl die Welt. Noch heute sterben in Belorussland und der Ukraine deswegen Kinder, und der Ort ist zum Synonym für die Risiken der Nutzung der Atomenergie geworden, über die die Atomlobby mit menschenverachtender Arroganz hinweggeht. Die westlichen Technologien machen die AKW's sicher, so will man uns vorgaukeln, doch die Krebsraten rund um das AKW Krümmel sprechen eine deutliche Sprache. Die Profiteure wissen, daß es längst Mehrheiten für den Ausstieg aus der Atomenergie gibt, und erfanden deshalb vor Jahren den "Atomkonsens". Diesem Nonsens verdanken wir den in Glas gegossenen und in Fässern eingeschweißten atomaren Müll, der als Zeitbombe in alten Bergwerksstollen unaufhörlich vor sich hin tickt.
Immer mehr Lebensräume werden vernichtet, die Luft wird verpestet, das Wasser vergiftet, Bodenflächen werden verseucht, Wälder abgeholzt. Die Menschen sind eingebunden in die Natur. Die Natur ist die einmalige und unwiederbringliche Lebensvoraussetzung für die Menschen. Mit Vernunft begabt, sind sie imstande, die Naturelemente in ihrer Vielfalt zu beeinflussen und neu zueinander in Beziehung zu setzen. Doch es geht nicht um menschliches Fehlverhalten, um Unwissenheit oder Vernunft. Nicht dies ist es, was uns ins Desaster treibt. Es ist das existierende Gesellschaftssystem, in dem der Profit an erster Stelle steht. Daraus resultiert der Zwang nach ständigem industriellem Wachstum, was nur mit mehr und noch mehr Rohstoffen und Energie aufrechterhalten werden kann. Keinerlei vorausschauende Vernunft oder Ethik kann diese Gier bremsen - sie ist die Grundlage dieses "unvernünftigen" Systems.
Es reicht daher nicht aus festzustellen, daß sich die Wirtschaftsweise den natürlichen Kreisläufen annähern, daß er ressourcenschonend, energiesparend, naturnah und nachhaltig gestaltet werden muß. Wir wissen auch längst, daß die von unserer Arbeits- und Lebensweise ausgehenden ökologischen Zerstörungen letztlich unsere eigene Lebensgrundlage vernichten werden. Doch wir haben scheinbar noch immer nicht begiffen, daß unsere Arbeits- und Lebensweise aus dem Boden des Kapitalismus erwächst. Profit durch Ausbeutung ist dessen eisernes Gesetz, und dazu gehört auch die Ausbeutung aller Naturressourcen auf Teufel komm raus. "Nach uns die Sintflut" - das ist die einzige "vorausschauende Vernunft", die die herrschende Klasse an den Tag legt.
So mancher legt die Stirn in Falten und nickt zustimmend, wenn jemand feststellt, daß "die Menschheit" aus ihren Fehlern lernen muß, wenn sie sich am Ende nicht selbst vernichten will. Doch welches sind diese Fehler? Rosa Luxemburg brachte es einmal auf den Punkt: Entweder Sozialismus oder Barbarei. Vom letzteren scheinen wir nicht mehr weit entfernt.
K.D. Rosenporten
Von der Wahrheit zur Wirklichkeit ist ein weiter Weg.
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis perseverare in errore.