Faltkanu Beratung

[Oelprinz]

Hallo zusammen,

ich überleg die Anschaffung eines Faltkanu

Im Auge habe ich das Rando450 oder 520 von Nautiraid. Habe das auf der Boot gestern gesehen und befummelt.

Einsatz soll sein für Binnen (Seen + Flüsse) mit zwei Erwachsenen und einem Kind (10) plus leichtem Gepäck für 2-3Tage.

Habe bisher nur "Feste" Kanus genutzt. Die sind aber blöd zu transportieren, auf dem Dach ist bereits das Dachzelt. Und lagern würde ich es auch lieber drinnen, habe draussen schon genug Zeug rumstehen.

Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Taugen die was, die faltbaren? Nach welchen Kriterien würdet Ihr auswählen?

viele Grüsse
Volker

[Andre B]

Hallo Volker,

zu den beiden von Dir ausgesuchten Typen kann ich mangels Erfahrung mit denen leider nichts beitrage.
Allerdings benutzen wir einen uralten Klepper Aeruis Zweier, so ähnlich wie der seit einiger Zeit wieder angebotene Classic.
Zum Klepper kann ich nur sagen, der taucht was. Die erste Haut wurde vom Vorbesitzer nach ca 30 Jahren gewechselt, die 2te ist auch schon ca 25 und wird langsam porös, das Holzgerüst ist noch absolut intakt (allerdings auch schon abgeschliffen und lackiert worden).
Der Zweier ist auch von 520cm lang, bietet aber keine vernünftige Lösung für einen 3ten Mitfahrer (Kind), hier müsste man schon den 585cm langen XXL nehmen.
Preislich (neu), finde ich, ziehen einem die schon die Schuhe aus, allerdings stimmt sowohl die Qualität, als auch die Fahreigenschaften.

Nur jetzt mal zum Thema Platz:
Der Zweier steckt schon ohne Segelanlage und Zubehör in 3 Taschen, die ein ganz nettes Volumen haben, mit allem sind es 5! Und die brauchen im Cruiser (HJ61) schon ganz schön Platz, für's Wochenende okay, aber als Beiboot auf längeren Touren wird's eng. Wir haben auch ein Dachzelt (Maggiolina Hartschale)drauf und wohnen nicht im Auto. Die Rückbank ist noch drin und hinten ein kleiner Ausbau.
Gelagert werden wollen diese Boote auch nicht auf einem Betonboden (Unterlüftung), also ins Regal oder irgendwo in die Wohnung.

Meine Überlegungen würden eher in die Richtung gehen, über das Dachzelt noch einen Träger zu setzen und dann ein festes Boot zu nehmen.

Mittlerweile kommt bei uns allerdings lieber das Schlauchboot auf dem Anhänger hinten dran.

Noch viel Spaß beim Grübeln...

[bandeirante]

Nichts ist unmöglich!

Zum Schlafen muss das Boot halt runter, ist aber nicht schwer (kann ich alleine; fasst übrigens 5 Personen mir Gepäck). Ein Faltboot/Kanu braucht bestimmt mehr Pflege und Achtsamkeit.



Grüsse Axel O.

[HZJ syttini]

Hi,

mir würden die Luftkammern nicht gefallen.

Schon mal nach einem Ally-Faltkanadier umgeschaut?

Den kannste auch mal zusammengebaut auf dem Dach transportieren und entspricht laut meiner Erfahrung in etwa dem Fahrverhalten eines Madriver Revelation in Royalex und 16". Leichter Kielsprung und ausgeprägter V-Boden.

Läuft recht leise und isoliert von unten.

Gruß

Andi

[Oelprinz]

Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Infos.

Von den Klepper-Booten hab ich schon viel Gutes gehört. Und das Packmass ist in den letzten 30Jahren hoffentlich etwas optimiert worden Was ich als Packsack gesehen habe kann ich mir jedenfalls gut im Cruiser vorstellen. Die anderen muss ich mir nochmal ansehen.

Klar kann man den Kahn auch auf das Dach binden. Wenn ich mir aber unsere letzte Norwegentour vorstelle, will ich das nicht. Für drei Tage Boot fahren, jeden Tag beim Zeltaufbauen erst das Kanu runterwuchten? Sicher machbar, aber nicht mein Ding.

Preis ist etwa gleich
Gewicht ist etwa gleich
Platzverhältnisse sind etwa gleich
Fahreigenschaften sind auch gleich...stimmt das?
Pflegeaufwand dürfte bei faltbaren höher sein
Das Faltbare kann immer mit, egal ob mit Polo zum nächsten See oder im Cruiser auf grosser Reise oder im Wohnwagen auf kleiner Reise

Fazit: Ich will faltbar

Die Luftkammern haben mir eigentlich gerade gefallen, gibt zusätzliche Steifigkeit und Auftrieb falls man mal wieder Unfug macht im Boot. Was gibt es als Argument dagegen?

Was gibt es sonst noch für Kriterien? Im Vergleich der Faltbaren? Alugestänge ist billiger und leichter, hat aber weniger "Stil" Was noch?

Volker

[babu]

Salü, ich habe ein Faltkanadier von Nautiraid Rando 520,
diese Dinger haben eine enorme Zuladung und bis zu 4 Sitzen. Ich war am Anfang auch skeptisch ob die genug robust sind. Sie sind es! Wir haben unseres nicht geschont und auch schon mal mit kompletter Zuladung über längere Festlandpassagen geprügelt!

Schweden, Glaskogen


Rheinfall - Bonn

[HZJ syttini]

Ich habe nichts gegen Luft Ist manchmal sogar praktisch.

Mir würde es nicht gefallen, eher subjektiv. Irgendwie muss die Luft auch rein, noch ein Ding zum Mitschleppen. Die Temperaturempfindlichkeit gefällt mir nicht. Ist das Boot mal gekentert, stelle ich es mir schwieriger vor es wieder umzudrehen. Reine subjektive Dinge halt. Ich mag gerne "weniger". Meiner Meinung ist ein Ally sehr stabil und unempfindlich, auch dessen Haut zum Gestänge hin. Ein Scherenrempler nimmt es hin. War für mich damals die beste Alternative zum Festen....hab dann trotzdem das Feste genommen, weil mich die Auf- und Abbauerei schreckte.

Viel Spaß

Gruß

Andi

[Andre B]

...Irgendwie muss die Luft auch rein, noch ein Ding zum Mitschleppen.

Also beim Klepper pustet man die beide Schläuche mit dem Mund auf, reicht völlig.

Gerade durch die Schläuche lässt sich ein gekenteter Klepper ganz einfach wieder umdrehen.
Zum Heck schwimmen, anheben (geht wirklich) und umdrehen, es bleibt nur so wenig Wasser im Boot das es unter dem Bodenblech verläuft.
Zum Glück ist der Klepper aber sehr kippstabil, somit muß man das nur sehr selten machen.

@Volker:
viele Infos gibst auch hier: http://www.faltboot.de

[thores]

Was gibt es sonst noch für Kriterien? Im Vergleich der Faltbaren? Alugestänge ist billiger und leichter, hat aber weniger "Stil" Was noch?

Holzspanten sind vermutlich robuster, bedürfen aber der Pflege. Bei dem Faltkanu, das ich mal näher betrachtet habe, wurden die Alustreben über Kunststoffelemente verbunden. Wie es sich da mit Haltbarkeit und Reparaturmöglichkeiten verhält: keine Ahnung.

Bei Schlauchbooten ist Hypalon als Baumaterial das Maß der Dinge für Haltbarkeit - zumindest gewesen.

[saharapoldi]

Wir fahren seit einigen Jahrzehnten Kajak (Wildwasser und Wanderpaddeln) und mit Kindern (jetzt Enkelkinder) auch Canadier (Kanu).
Wir selber bevorzugen den Grabner Adventure (siehe grabner.at), weil der auch bis Wildwasser 3 geignet ist. Mein Schwager fuhr den Ally Faltkanadier auf Wanderflüssen, Seen und Meer.
Vergleich: der Faltkanadier hat bei entsprechend schonendem Umgang (Achtung bei Steinen und Ästen) gut 10 Jahre gehalten und kam dann in fremde Hände. Er war immer schneller und leichter als unsere Gummikuh, ist leicht geradeaus zu fahren und wenig windanfällig. Ich kann ihn nur empfehlen.
Unser Adventure ist halt wesentlich schwerer und langsamer, aber dafür robuster und wildwassertauglich. (Übrigens: da wir schön langsam zu alt werden für den Sport, wäre er günstig abzugeben. Bei Interesse bitte PN senden)
Unser Faltboot-Zweier hat sich mit Kindern nicht bewährt, da die dort stillsitzen müssen.

Grüsse aus Wien
Saharapoldi

[roman]

http://www.poucher-boote.de/
hatte ich selbst viele jahre und war zufrieden.
roman

[roman]

http://www.faltboot-deal.de/
russische faltboote, stabil, preiswert und es gibt auch dreier.
roman

[Matze]

Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Infos.

...

Klar kann man den Kahn auch auf das Dach binden. Wenn ich mir aber unsere letzte Norwegentour vorstelle, will ich das nicht. Für drei Tage Boot fahren, jeden Tag beim Zeltaufbauen erst das Kanu runterwuchten? Sicher machbar, aber nicht mein Ding.

...
Volker

3 mal Kanu rauf und wieder runter ist aber wesentlich schneller als 1-mal Ally aufbauen. Ich finde die Dinger auch geil, aber ich hab' mal 'ne Familie beim Aufbauen beobachtet, das waren keine Anfänger, die haben dafür über 30 Min gebraucht.

Da wäre ich zu faul für

Wenn Du natürlich irgendwo hinfährst um dort mehrere Tage zu bleiben, ist das Teil OK

[DerAustralier]

Wir haben such ein Ally und sind vom Boot her voll zufrieden.
Leider sind wir faul und nutzen es zu selten weil der Aufbau dich etwas nervt.
Für 2 Std Boot fahren wäre mir das auf Dauer nix.
Auch nimmt das verpackte Boot viel Platz weg, dazu kommt das Zubehör wie Paddel, Rettungswesten, Leinen, usw.

Das sollte man halt im Hinterkopf haben.

[skyfox]

Wir selber bevorzugen den Grabner Adventure (siehe grabner.at), weil der auch bis Wildwasser 3 geignet ist. Mein Schwager fuhr den Ally Faltkanadier auf Wanderflüssen, Seen und Meer.
Vergleich: der Faltkanadier hat bei entsprechend schonendem Umgang (Achtung bei Steinen und Ästen) gut 10 Jahre gehalten und kam dann in fremde Hände. Er war immer schneller und leichter als unsere Gummikuh, ist leicht geradeaus zu fahren und wenig windanfällig. Ich kann ihn nur empfehlen.
Unser Adventure ist halt wesentlich schwerer und langsamer, aber dafür robuster und wildwassertauglich. (Übrigens: da wir schön langsam zu alt werden für den Sport, wäre er günstig abzugeben. Bei Interesse bitte PN senden)

ich haette dir jetzt auch den adventure von grabner empfohlen ! den halte ich fuer einen sehr guten kompromiss zwischen groesse im unaufgeblasenen (transport im auto) und groesse im aufgeblasenen zustand. da kannst du jede menge ausruestung mitnehmen - was bei einem faltboot so sicher nie geht.
persoenlich hab ich auch jahrelange erfahrungen mit dem outside von grabner - diverse wildnistouren in canada - hier kannst du noch mehr gewicht transportieren. allerdings ist der dann nur fuer fluesse mit stroemung oder seen mit rueckenwind geeignet .... grins.
die lebenserwartung der beiden boote liegt bei guter pflege bei ueber 20 jahren !

gruss heiko