Motorschaden J120er bei 128.000km

2002 - 2009
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Nanook
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Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Nanook »

Vorab: Ich habe in meinem Leben 4 (neue) Toyotas gefahren. Ich bin also bestimmt kein Toyotahasser! Ich fahre auch immer noch einen fast 20 Jahre alten FZJ 80 und ich liebe den „alten Herrn“.

Umso mehr bin ich von meinem jüngsten Erlebnis geschockt: Mein 12er, EZ 2008, 128.000km, Scheckheftgepflegt, alle Inspektionen, natürlich nur in Toyo-Werkstatt (in DA) und mit proaktivem Injektorenwechsel (Kulanz!) vor 2 Jahren bei 70.000km ist vor 2 Wochen auf der Autobahn abgeraucht. Riss im Kolben und einiges mehr am 4ten Zylinder. Ich bin kein Experte, aber diese sagen mir „klassisches Injektorenschadensbild“.

Toyota sagte zunächst, dass der Wagen über 5 Jahre alt ist (genaugenommen ist er 5 Jahre und 7 Monate!) und deshalb keine Kulanz (trotz der verhältnismäßig wenigen km)! Nach einigem telefonischen und schriftlichen Kontakten wollten mir Toyota und das AH zusammen um 1/3 des Schadensbetrags entgegenkommen. D.h. ich wäre „nur“ noch auf Kosten von rund 7.000 EURO sitzen geblieben. Alle Versuche ein klein wenig mehr Kulanz zu bekommen schlugen fehl. Weder Toyota noch das AH sehen einen Wert darin, mehr Wertschätzung zu zeigen.

Mit anderen Worten, fass ich mal zusammen:

Toyota und dem AH ist ein Kunde, der bislang 4 neue Toyos gekauft hat, der diese FZ immer dort gewartet hat und der vielleicht in seinem Leben noch 4-6 Autos fahren wird – sch...egal!

Toyota und das AH sind genau solange kulant, wie es eine gesetzliche Grundlage gibt. Kundenorientierung und –freundlichkeit beginnt aber erst danach.

Toyota hält es offenbar für nicht besonders bedenklich, dass ein Wagen mit einem Neupreis von 56.000 EURO (war ein Exe) nach 5,5 Jahren und 128.000 km kaputt geht. „Shit happens“ – Pech für den Kunden; oder wie soll ich das anders interpretieren?

Toyota interessiert sich auch nur wenig für den Umstand, dass ich wahrscheinlich einer der ersten bin, dem die Step2 Injektoren um die Ohren fliegen. Die galten bisher als weniger anfällig. Ist ja auch das Problem des Kunden, oder?

Toyota weigert sich beharrlich, sich des Themas „Injektorenprobleme“ein wenig grundsätzlicher anzunehmen. Ich weiß, dass viele Hersteller Probleme haben. Wenn ich aber von einem befreundeten Fuhrparkleiter (>100 FZ im Bestand) höre, dass in den letzten 3 Jahren kein einziger MB, BMW, Opel oder Ford mit diesem Schadensbild aufgetaucht ist UND ich in dem „Nachbarforum“ (LCF) lese, wie viele Leute Injektorenprobleme haben, werde ich das Gefühl nicht los, dass Toyota deutlich überdurchschnittlich damit zu kämpfen hat!

Vielleicht wäre es mir bei den meisten anderen Herstellern nicht anders ergangen. Aber ich habe Toyota wegen der Zuverlässigkeit geschätzt. Wenn nun die Zuverlässigkeit und die Kundenorientierung dahin sind, dann frag ich mich:

- Warum einen raubeinigen Schiffsdiesel fahren, der weder in der Leistung, dem Drehmoment, dem
Verbrauch und nun wohl auch nicht mehr in der Robustheit auch nur einigermaßen state-of-the-art ist?
- Warum ein Auto fahren, bei dem der Kunststoff so kratzempfindlich ist, wie ich es noch nie gesehen habe?
- Warum einen Wagen fahren, wo die Anordnung der Bedieneinheiten im Innenraum wohl die Folge eines
explodierenden Päckchens mit Schaltern und Knöpfen entspricht?

Für mich ist klar: Danke Toyota, das war´s! Ihr habt einen ziemlich guten Kunden so mies behandelt, dass er adieu sagen muss. Ich kann nur jedem raten: Passt auf eure Diesels auf; glaubt nicht, dass Step2 Injektoren wirklich helfen. Es gibt mittlerweile einige Hersteller, die 5 oder 7 Jahre Garantie geben. Das ist doch entspannend!

Und für´s wirkich Grobe (da wo der 12er soweiso nicht hinkommt) habe ich meinen 8er. Ich hoffe, dass ich mich an dem noch lange erfreuen kann. Aber der sieht auch keine normale Toyotawerkstatt von innen, sondern wird von Fachleuten gepflegt und gehegt!

Jörg

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Ozymandias
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Ozymandias »

So ein Schiit, ist das bereits wirtschaftlicher Totalschaden? :(

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Frehni
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Frehni »

naja.. ich kenne das von Skoda... also das wird unterdessen doch überall so gehandhabt, leider.

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burgcruiser
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von burgcruiser »

Hallo,
auch ich habe die Motoschäden beim J12 verfolgt. Das werden leider immer mehr.
Meiner, Bj. 2004, 115000km, ist sehr zuverlässig und hat uns noch nie im Stich gelassen.
Trotzdem habe ich mich zum Injektoren Test entschieden. Siehe da, nur der Injektor vom 4. Zylinder
ist noch in der Toleranz. Das Angebot zum Austausch habe ich noch nicht bekommen.
Das wird sicher eine Überraschung............

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Rebhuhn
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Rebhuhn »

Wut verrauchen lassen ...

... Wrack mit finanziellen Einbußen verkaufen ...
... Auto anderer Hersteller gustieren und kaufen ...
... und never ever einen Toyo kaufen ...
... so würds ich machen ...

ich mag meinen 80er, der ist halt Hobby
und Reisefahrzeug, ein aktueller
Toyota würd mir aber sowieso net ins Haus kommen,
guter Ruf der Vergangenheit hin oder her ... :roll:

... ausser ... eventuell ... die Firma würd alle 3 Jahre das Firmenauto wechseln,
hmmm ... aber selbst da gäbs auch attraktivere Modelle bei der Konkurrenz ... :D

Gerhard
HDJ80, HDJ100, BJ42

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fsk18
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von fsk18 »

warum muss sich WERTSCHÄTZUNG in form von GELD wiederspiegeln ???

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Nanook
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Nanook »

Hallo Basti,

weil es eine Geschäftsbeziehung und keine Liebesbeziehung ist. Eine Geschäftsbeziehung ist ein Tauschhandel, der meistens mit Geld gegen Ware und nur selten mit Ware gegen Ware funktioniert.

Bei jedweder Störung in dieser Beziehung geht es letztlich um Geld, weil irgendein Partner das Gefühl hat, dass der Tauschhandel nicht in Ordnung war, ihn also überfordert hat.

Wenn in so einem Fall eine Geschäftsbeziehung weitergeführt werden soll, geht es also um Geld. Nichts anderes will auch Toyota und die Werkstatt von mir. Ich soll mit meinem Geld ein Auto reparieren was meines Erachtens noch nicht kaputt sein darf und - jetzt kommts - an der Reparatur verdient Toyota und die Werkstatt GELD ...

Also erklär mir jetzt, um was sonst es dabei gehen sollte?

VG
Jörg

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Toy
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Toy »

Wenn man mal bedenkt, was Toyota investiert (und auch investieren muss), um einen LandCruiser Neukunden zu gewinnen, ist eine Investition (und man hätte ja nur beispielsweise 50:50 anbieten müssen, da sprechen wir noch lange nicht von Verlust) in einen Bestandskunden immer gut angelegt.

Ganz davon abgesehen schläft da aber auch der Verkauf, oder haben die Dir ein vernünftiges Angebot für einen Neuen gemacht? Du sollst jetzt in einen Wagen, der noch einen Realwert von vielleicht 25k hat, wenn er in Schuss ist, 7k investieren.
Das läuft doch üblicherweise so, dass man anbietet, den Wagen in Zahlung zu nehmen für den Händler-EK abzüglich einer Beteiligung Deinerseits für den Schaden, die aber niedriger ausfällt, als die Reparatur.
Du bekommst ein neues Auto, die Werkstatt hat einen Auftrag, die Kosten fürs AH für die Reparatur sind deutlich niedriger, als wenn Du es als Kunde voll zahlen müsstest und der Verkauf hat einen attraktiven Gebrauchtwagen mit neuem Motor auf dem Hof. So sollte so eine Situation eigentlich ausgehen.

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willio
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von willio »

echt shit was dir passiert ist.

aber wen die dir 1/3 "schenken" ,ist keine rede mehr von "verdienen"...
das du 7teuro hinblätterst ist blöd; alles würde aber kein hersteller mehr übernehmen bei eine 5 jährige kiste..

sei froh das ein 80er noch hast- der letzte LC welcher sein namen noch verdient !

cruis
willio
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niwre77
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von niwre77 »

aber wen die dir 1/3 "schenken" ,ist keine rede mehr von "verdienen"...


Bei der Kalkulation verdienen die schon an den Ersatzteilen gutes Geld.

Böse Geschichte!

Kann Dich sehr gut verstehen, daß Du jetzt stinksauer bist.
Leider scheint das kein Einzelfall zu sein und die Ursachen sind bekannt.
Wenn man die diversen Internetportale für Gebrauchtwagen studiert, findet man viele 120er mit Austauschmotoren.
Jeder einzelne Fall geht wohl mit einer finanziellen Katastronphe für den Besitzer einher.
Wie Du richtig schreibst, erwartet man von einem Fzg. um rund 50 Flocken zu Recht etwas Besseres.
Wenn Toyota glaubt, mit solchem Schrott und den Folgen viel Geld erdienen zu müssen, ist das sehr kurzfristig gedacht und wird sich gnadenlos rächen.
Unabhängig davon: Es wird seine Gründe haben, weshalb künftige Toyota-Diesel mit BMW Motoren bestückt werden. sollen.

Wie ich immer sage: Diesel fahren muss man sich erst leisten können.
Sollte mir je ein neuer LC (kein J15 natürlich) ins Haus kommt, dann hat der mindestens den 1GR-FE unter der Haube.
15 Liter Verbrauch hin oder her. Billiger fährt man damit dennoch. Garantiert.
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Wir schaffen das :rofl:

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fsk18
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von fsk18 »

also ist meine definition "wertschätzung" ist dann eine andere als bei anderen - nun gut wir sind alle individuen.

wenn die werkstatt und toyota jeweils 1/3 dazugeben ist das mehr als gerecht - da legt jeder drauf - die Werkstatt, Toyota-Deutschland ( nicht toyota allgemein ) und du. soviel kann da nicht verdient werden( den gewinn von dem gesprochen wird ), das werkstatt und toyota-Deutschland davon leben könnten.

andere frage:

wer arbeitet kostenlos und im sinne der gesellschaft ohne geldeingang ?

wenn soviel garantie und kulanz gegeben wird wie von kunden gewünscht, wundert es mich nicht das werkstätten und händler täglich an der pleitegrenze arbeiten. alles muss günstiger sein als das andere und dabei sehr gut sein, so entsteht auch kein polster für die regulierung von großen schäden.

klar sollte der motor nicht kaputtgehen, aber das kann auch bei jedem anderen hersteller passieren. im bereich der haushaltselektronik wird beispielsweise auch "einfach" weggeschmissen und neu gekauft ... davon leben alle handelsware herstellenden unternehmen - nicht nur die autoindustrie.

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niwre77
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von niwre77 »

Nach einigem telefonischen und schriftlichen Kontakten wollten mir Toyota und das AH zusammen um 1/3 des Schadensbetrags entgegenkommen.


wenn die werkstatt und toyota jeweils 1/3 dazugeben ist das mehr als gerecht - da legt jeder drauf - die Werkstatt, Toyota-Deutschland ( nicht toyota allgemein ) und du. soviel kann da nicht verdient werden( den gewinn von dem gesprochen wird ), das werkstatt und toyota-Deutschland davon leben könnten.


Ich interpretiere das so, daß Nanook 33% und nicht 66% Prozent Beteiligung angeboten wurden.
Ein nicht unwesentlicher Unterschied.
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Wir schaffen das :rofl:

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RobertL
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von RobertL »

@niwre77
Naja - wenn jeweils 1/3 von zwei Parteien (Werkstatt & Toyota Deutschland) übernommen wird (=2/3) dann bleiben ja sowieso nur 33% für Nanook übrig. Wie kommst du also auf 66%? :confused: :ka: Da ist ja kein Widerspruch!

Oder habe ich was verpasst bei den Differentialgleichungen? :biggrin:

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niwre77
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von niwre77 »

Steht doch oben:
Variante A:Zusammen will Importeur und Händler gemeinsam 1/3 übernehmen=33%
Variante B:Basti hat je 1/3 Kostenübernahme verstanden=66%
Bei Variante A bleibt Nanook auf 66% sitzen und bei Variante B auf 33%.
(Rundungsfehler mal aussen vor)
Klar?
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Surfy
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Re: Motorschaden J120er bei 128.000km

Beitrag von Surfy »

Mein Beileid.

Die Injectoren sollten wir wohl alle regelmässig beim Service kontrollieren lassen :bulb:

Beim Kauf hatte ich schon im Hinterkopf, das ich wohl irgendwann für einen Satz gerade stehen muss... :oops: :( Die Garantie währt leider nicht ewig...

Surfy

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