Job-Kill durch Digitalisierung

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TomB
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Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von TomB »

Interessanter Artikel für die Schweiz, wird aber wohl fast in ganz Europa ähnlich aussehen.

http://www.handelszeitung.ch/blogs/digi ... rden-12441

Die Frage für mich ist, was machen wir mit all den Millionen Arbeitslosen? Wie müssten sich Gesetze und Gesellschaft verändern damit das nicht zum völligen Zusammenbruch führt?

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cruisermaddin
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von cruisermaddin »

Ja Tom, ein interessanter Artikel.
Ich wundere mich auch, wie das weitergehen soll.
Mit der Intelligenz der einer der wenigen aufrecht gehenden Säugetiere auf diesem Planeten ist es meiner Meinung nach nicht weit her, da der Mensch das einzige ´Tier´ ist, das nachhaltig die ´Evolution´ zu seinem - auf lange Sicht gesehen - Nachteil beeinflusst. Irgendwann finden wir uns wahrscheinlich in der ´Matrix´ wieder.......
Zuletzt geändert von cruisermaddin am Do 27. Okt 2016, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Feldi
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von Feldi »

Das ist schon furchterregend.
Sicherlich, der Wandel ist nicht aufzuhalten. An welcher Stelle und wie extrem er ausfällt, hängt allerdings zum großen Teil vom Verhalten der Verbraucher ab, denn im Endeffekt geht's ja um sie.
Wenn wir alle das Spiel mitspielen, brauchen wir uns später nicht über das Ergebnis wundern.
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TomB
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von TomB »

Feldi: Wie denkst du können wir das beeinflussen? Wir alle fahren ja schon Autos die massgeblich durch Roboter produziert worden sind. Eine Kennzeichnungspflicht gibts soweit ich weiss nicht.

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass man Roboter besteuert. Aber da müssten dann auch alle Länder mitmachen. Und was macht man mit IT Lösungen also nicht physischen Geräten sondern Programmen/Websites/wasauchimmer die Menschen ersetzen?

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cruisermaddin
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von cruisermaddin »

Der Irrsinn besteht für mich darin, daß man sich mit diesen Entwicklungen noch mehr vom Strom und dessen Erzeugung (grün oder nicht grün) abhängig macht. Vielleicht generiert das wieder eine Hand voll Arbeitsplätze, kann aber nicht die prognostizierten Verluste kompensieren......
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mario_ca
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von mario_ca »

Ich war heute im Baumarkt und wurde von einer Dame freundlich darauf hingewiesen das ich die Express Check Out Kasse selber bedienen kann.

Ich hab das dankend abgelehnt und gewartet bis die dumme lustlose Ziege mich kassiert hat und mir ihren Kaugummi vorgekaut hat.

Nächstes Mal nehm ich Express !!
Mario

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RobertL
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von RobertL »

In den Utopien früherer Jahre hatte man davon geträumt dass durch Roboter in Zukunft die Menschen ein sorgenfreies Leben haben werden und ihr Leben geniessen können. Was im Prinzip auch stimmt, jedoch sind es nicht die Arbeitnehmer sondern die Investoren und Unternehmer, die durch diese Digitalisierung profitieren. Praktisch alle bestehenden Steuer- und Sozialmodelle tragen diesem Umstand keine oder zuwenig Rechnung und nehmen diese Systemteilnehmer entweder gar nicht oder zuwenig in die Pflicht an der Erhaltung des "Sozialstaates" mitzuwirken.

De Digitalisierung ist im wesentlichen auch ein Instrument der Umverteilung von unten nach oben. Unser sozialdemokratischer Kanzler denkt zumindest mal drüber nach
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/5071693/Kerns-Plan-fur-die-Wertschopfungsabgabe

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1958
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von 1958 »

Es gibt Tierhaltungen so wie die Hühnerzucht - Schweinemast - und vielleicht auch mal Menschenhaltung.

Wir sehen es ja tagtäglich wie sich immer mehr die sozialen Zonen ausbreiten.

Die gossen Verlierer der Digitalisierung werden immer die niedrig geschulten werden - dann die Fliessbandarbeiter und immer weiter nach oben.

Die Frage die sich stellt - auch wenn die Beamteten denken - Ihr Platz ist sicher - aber auch nur wenn das Steueraufkommen stimmt.

Alle Menschen die vom Staat in irgendeiner Form bezahlt werden ( Einkommen haben ) tragen nicht zum Steueraufkommen bei. Den sie bezahlen nur das Geld zurück das der Staat Ihnen zuvor gegeben hat.

Bleibt also nur die Beschäftigten übrig die für den freie Wirtschaft tätig sind. Aber genau hier setzt ja die Digitalisierung an.

Irgendwie geht es weiter - aber die letzte grosse Umwälzung - der Schritt zur Industrialisierung hat leider geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit und allgemeiner Armut - zu einem Unschönen Kapitel der Europäischen Geschichte bei getragen.

:ka:
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Weißer_Lux
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von Weißer_Lux »

http://www.ard.de/home/themenwoche/ARD_ ... index.html

Denke der Link passt hier rein:

Ich glaube die Digtaliesrung ist ein in vielen Bereichen vorrübergehender Hype : Mit einem Mensch zusammen zu schaffen ist mir wesentlich Sympatischer als mit einer Maschine , ich denke das wird die Menschheit merken , wenn es kurz vor der Volldigitaliersung steht .

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1958
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von 1958 »

Weisser Lux

Die meisten arbeiten doch gerade mit und in der digitalen Welt.

Bankautomat = Geld ziehen
Bahnkartenautomat = Ticket kaufen
B??king und com = Hotel buchen

und und und. Da alles waren einmal Arbeitsplätze.

Wir arbeiten heute schon im Alltag mit so vielen " Robotern " zusammen.

Wenn durch die digitalisation alle LKW fahrer wegfallen - und das sind sehr viele, welche Jobs sollen die den machen. Denken wir wirklich die werden alle EDV Fachleute ?? Das nur ein Beispiel von vielen.
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TomB
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von TomB »

Genau das ist das Problem. Erstens habe wir keine Wahl, mit wem wir zusammenarbeiten weil das von Vorgesetzten/Eigentümern diktiert wird und wenn du selber Eigentümer bist hast du auch keine Wahl, weil die Programme und Roboter schlicht günstiger produzieren als der Mensch. Das autonome Fahren ist ein gutes Beispiel da. Ein autonom fahrender Lastwagen kann 24h/Tag unterwegs sein, mehr als wenn er von 3 Fahrern gleichzeitig betrieben würde. Gemäss Google verdient ein Fahrer 28000 im Jahr, mal 3=84000 Euro. Setzen wir die Kosten für die Autonomie mal grosszügig bei 30000 an so spart der Fuhrunternehmer bis zu 50000 Euro pro Jahr, davon ausgehend, dass das Fahrzeug voll autonom ist. Hat er 20 LKW im Betrieb macht er gleich ne Mio mehr Gewinn. Bei Taxis wirds wohl ähnlich sein.

Wir wollen günstige Güter und die Hersteller/Vertreiber sind gezwungen möglichst viele Arbeitsplätze zu vernichten um die Güter möglichst günstig an den Endverbraucher zu bringen.

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Gerrie
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von Gerrie »

TomB hat geschrieben:Fahrern gleichzeitig betrieben würde. Gemäss Google verdient ein Fahrer 28000 im Jahr, mal 3=84000 Euro. Setzen wir die Kosten für die Autonomie mal grosszügig bei 30000 an so spart der Fuhrunternehmer bis zu 50000 Euro pro Jahr, davon ausgehend, dass das Fahrzeug voll autonom ist. Hat er 20 LKW im Betrieb macht er gleich ne Mio mehr Gewinn. Bei Taxis wirds wohl ähnlich sein.


Hallo,

das wird sich aber so nicht umsetzen lassen.
Die Investition wird getätigt, der este verdient sich dumm und schusselig.
Bis es ein paar nach gemacht haben, dann ghet die Feilscherei los.
Rahmenverträge werden geschlossen, die Flotte muss ausgelastet sein, denn die Investition
muss getilgt werden, Zinsen bezahlt.
Preise werden fallen.

Es ist die Frage, wie viele Arbeitsplätze die Automatisierung kostet, und wie viele
können erhalten werden.
Bei einem Lohnanteil X weren Produkte ins Billiglohnland verlagert.
Durch Automation kann ich das reduzieren und die Produktion in Europa halten.

Aber auch in China gibt es die Industrielle Fertigung, stärker als man denkt.

Wenn ich mich in meinem Job umschaue mit Ende 50 ist das nicht ohne.
Vor Jahren 235 Mitarbeiter, aktuell noch 150. Nicht beruhigend, aber ich bin
in guter Gesellschaft.

Ich sehe das Problem auch im gesamten sehr kritisch. Um unser Niveau zu halten
muss die Wirtschaft permanent wachsen. Nur hat das Spiel irgendwann ein Ende,
weil wir auch die Ressourcen verbrauchen, und die Substanz nachhaltig vernichten.

Absenkung des Grundwasserpiegels............ Verschnutzung des Wassers.
sind nur Beispiele von vielen.

Alles Dinge die sich nicht gleich auswirken und suggerieren "alles nicht so schlimm"
"es geht schon weiter"

Der Mensch hat vieles entwickelt und bewirkt, er hat nicht mal vergessen sich selbst
aus dem Rennen zu werfen.

Die Lösung habe ich auch nicht, auch ich lebe in einer Wohlstandsgesellschaft und verbrauche
mehr als notwendig. Auch wenn ich ein Haus , super gedämmt mit modernster Heizung und Solaranlage
habe und und und, es wäre auch möglich auf 20 m² Wohnfläche zu leben.
Aber wer will das bei uns, und ist beriet auf den Luxus zu verzichten?

Grüße Gerrie
carpe diem

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Peter_G
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von Peter_G »

Gerrie, in Deinem Fall geht das ja auch nicht mit 20 qm, Famile und co.
Ich selbst lebe inzwischen in einem 20 qm Appartement und - das sei gesagt -
nicht aus finanziellen Gründen.
ProAce City L1 1.5 D 75 Ps

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Feldi
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von Feldi »

RobertL hat geschrieben:In den Utopien früherer Jahre hatte man davon geträumt dass durch Roboter in Zukunft die Menschen ein sorgenfreies Leben haben werden und ihr Leben geniessen können. Was im Prinzip auch stimmt, jedoch sind es nicht die Arbeitnehmer sondern die Investoren und Unternehmer, die durch diese Digitalisierung profitieren. Praktisch alle bestehenden Steuer- und Sozialmodelle tragen diesem Umstand keine oder zuwenig Rechnung und nehmen diese Systemteilnehmer entweder gar nicht oder zuwenig in die Pflicht an der Erhaltung des "Sozialstaates" mitzuwirken.

De Digitalisierung ist im wesentlichen auch ein Instrument der Umverteilung von unten nach oben.

:thumbsup: :thumbsup:
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Feldi
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Re: Job-Kill durch Digitalisierung

Beitrag von Feldi »

TomB hat geschrieben:Wir wollen günstige Güter und die Hersteller/Vertreiber sind gezwungen möglichst viele Arbeitsplätze zu vernichten um die Güter möglichst günstig an den Endverbraucher zu bringen.

Das ist ja ökonomisch absurd.
Jeder Hersteller/Vertreiber ist betrebt, seine Güter möglichst teuer an den Mann zu bringen. Wenn das der Wettbewerb verhindert und man die Möglichkeiten hat, versucht man entweder den Wettbewerber zu übernehmen oder ein Kartell zu schließen. So sieht's aus.
Feldi (ganz im Süden)

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