5. März 2024 | …
Der richtige Lack für das eigene Fahrzeug: Auswahl, Anwendung und wichtige Tipps
Eine frische Lackierung ist nicht nur eine optische Aufwertung, sondern auch ein essenzieller Schutz für das Fahrzeug. Über die Jahre hinweg setzen Witterungseinflüsse, kleine Steinschläge und UV-Strahlen dem Lack zu. Wer sein Auto langfristig in einem guten Zustand halten will, kommt um eine hochwertige Lackierung nicht herum. Doch bevor man zur Sprühdose oder Lackierpistole greift, gibt es einige grundlegende Dinge zu beachten. Die Wahl des richtigen Lacks, die Vorbereitung des Untergrunds und die Anwendungstechniken spielen eine entscheidende Rolle für ein überzeugendes Endergebnis.
Was du über Fahrzeuglacke wissen solltest
Nicht jeder Lack ist gleich – und die richtige Wahl ist oft komplizierter, als es auf den ersten Blick erscheint. Fahrzeuglacke gibt es in verschiedenen Varianten, und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Moderne Lacke bestehen meist aus mehreren Schichten, darunter Grundierung, Basislack und Klarlack, die gemeinsam für Schutz und Glanz sorgen. Die Art des verwendeten Lacks beeinflusst nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen und mechanischer Beanspruchung.
Die gängigsten Lackarten sind:
- Acryl- und Kunstharzlacke: Ältere, einfach aufzutragende Lacke, die jedoch nicht die gleiche Haltbarkeit wie moderne Zweikomponentenlacke bieten.
- Wasserbasierte Lacke: Umweltfreundlicher und heutzutage Standard in der Automobilindustrie. Diese Lacke benötigen jedoch einen zusätzlichen Klarlack für den Schutz.
- 2K-Lacke (Zweikomponentenlacke): Besonders robust und widerstandsfähig gegen Chemikalien, UV-Strahlen und Kratzer.
- Metallic- und Perleffektlacke: Diese Speziallacke enthalten Metallpartikel oder besondere Pigmente, die je nach Lichteinfall den Farbeindruck verändern.
Wer Autolack kaufen möchte, sollte sich vorab über den exakten Farbcode des Fahrzeugs informieren. Dieser ist oft im Motorraum oder an der Türsäule zu finden und sorgt dafür, dass der neue Lack exakt zur bestehenden Farbgebung passt.
“Eine Lackierung ist mehr als nur Farbe – sie schützt das Fahrzeug vor Witterung, Korrosion und mechanischen Einflüssen.”
Vorbereitung ist alles: So schaffst du die richtige Basis
Ein perfektes Lackierergebnis beginnt nicht mit der ersten Lackschicht, sondern mit der richtigen Vorbereitung. Jeder Kratzer, jede Unebenheit und jede Verunreinigung unter der Lackschicht kann das Endergebnis ruinieren. Daher ist es wichtig, den Untergrund gründlich vorzubereiten.
Zunächst muss die betroffene Stelle gründlich gereinigt und entfettet werden. Fett- und Silikonrückstände sind ein häufiger Grund für Lackierfehler, da sie verhindern, dass der Lack richtig haftet. Danach erfolgt das Schleifen. Abhängig vom Zustand des alten Lacks kann es notwendig sein, diesen vollständig zu entfernen oder nur anzurauen. Wichtig ist, mit verschiedenen Schleifpapieren zu arbeiten – grobe Körnung zum Abtragen von alten Schichten, feinere Körnung für den finalen Schliff.
Eine gute Grundierung ist der nächste Schritt. Sie sorgt nicht nur für eine bessere Haftung des Lacks, sondern auch für einen gleichmäßigen Farbauftrag. Besonders bei hellen oder stark abweichenden Farben kann eine hochwertige Grundierung den Farbton verbessern. Wer auf eine saubere, glatte Oberfläche achtet, hat am Ende eine deutlich hochwertigere Lackierung.
Lackieren in Eigenregie oder doch zum Profi?
Die Frage, ob man selbst lackieren oder lieber eine Werkstatt beauftragen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab. Eine professionelle Lackierung in einer Fachwerkstatt bringt zweifellos die besten Ergebnisse – allerdings zu einem hohen Preis. Die Kosten für eine vollständige Lackierung können schnell in den vierstelligen Bereich gehen, insbesondere bei aufwendigen Speziallackierungen oder mehrschichtigen Verfahren. Wer hingegen kleinere Ausbesserungen selbst vornehmen möchte oder bereit ist, Zeit in eine vollständige DIY-Lackierung zu investieren, kann erhebliche Kosten sparen.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass eine Eigenlackierung nicht nur Zeit, sondern auch das richtige Equipment erfordert. Eine hochwertige Lackierpistole, ein Kompressor und geeignete Lackierkabinen oder zumindest ein staubfreier Raum sind essenziell, um ein sauberes und gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Sprühdosen können für kleine Ausbesserungen genutzt werden, sind jedoch für größere Flächen oft ungeeignet, da sie nicht den gleichen Sprühnebel und Auftrag wie eine Pistole bieten.
Die Entscheidung zwischen Profi-Lackierung und DIY kann durch folgende Punkte erleichtert werden:
- Eigenlackierung lohnt sich, wenn es sich um kleinere Reparaturen oder matte Flächen handelt, die keinen Showroom-Glanz erfordern.
- Eine Lackiererei ist die bessere Wahl, wenn eine große Fläche lackiert werden muss oder wenn man keine Erfahrung mit Lackierarbeiten hat.
- Das Budget spielt eine Rolle: Während eine professionelle Lackierung mehrere tausend Euro kosten kann, ist eine DIY-Lackierung mit etwas Übung bereits für wenige hundert Euro machbar.
Wer sich für die Eigenlackierung entscheidet, sollte nicht nur die richtige Technik, sondern auch die Umgebung kontrollieren: Staub, Feuchtigkeit und Temperatur haben einen großen Einfluss auf das Endergebnis.
Tipps zur richtigen Anwendung von Fahrzeuglacken
Eine gleichmäßige und haltbare Lackierung erfordert nicht nur das richtige Material, sondern auch eine präzise Anwendung. Die Wahl zwischen Sprühdose, Lackierpistole oder Rolle hängt von der gewünschten Qualität und der Größe der Fläche ab. Während eine Pistole den besten Farbauftrag ermöglicht, können Rollen für spezielle Effektlackierungen verwendet werden. Sprühdosen sind praktisch für kleine Korrekturen, haben jedoch ihre Grenzen bei großflächigen Arbeiten.
Zu den wichtigsten Einflussfaktoren bei der Lackierung gehören:
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Idealerweise sollte bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius lackiert werden. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass der Lack nicht richtig trocknet oder Blasen bildet.
- Sprühabstand und Bewegung: Ein gleichmäßiger Abstand von etwa 20 cm zwischen Lackierpistole und Oberfläche sorgt für ein ebenmäßiges Ergebnis. Zu dichtes Lackieren kann Tropfen oder Lacknasen verursachen, während zu großer Abstand zu einem rauen, ungleichmäßigen Auftrag führt.
- Trocknungszeit beachten: Zwischen den einzelnen Lackschichten sollte ausreichend Zeit zum Trocknen eingeplant werden, um Blasenbildung oder Unregelmäßigkeiten zu vermeiden.
Eine gut durchgeführte Lackierung besteht aus mehreren dünnen Schichten, die jeweils gut trocknen müssen. Wer zu viel Lack auf einmal aufträgt, riskiert Läufer und Unebenheiten, die nur schwer korrigiert werden können.
Schutz und Pflege: So bleibt die Lackierung lange in Bestform
Nach einer erfolgreichen Lackierung beginnt die eigentliche Arbeit: der langfristige Schutz des Lacks. Witterungseinflüsse, UV-Strahlen, Streusalz und mechanische Beanspruchung setzen selbst der besten Lackierung zu. Wer seinen Lack langfristig erhalten will, muss regelmäßig pflegen und vorbeugen. Eine gute Lackversiegelung ist dabei essenziell.
Wachs oder Keramikversiegelung schützt nicht nur vor Schmutz und Feuchtigkeit, sondern auch vor dem Ausbleichen durch Sonnenstrahlung. Während herkömmliches Autowachs etwa alle drei Monate erneuert werden sollte, hält eine professionelle Keramikversiegelung mehrere Jahre. Zudem sorgt sie für eine tiefere Farbtiefe und einen dauerhaften Glanz. Wer seinen Lack also langfristig schützen will, sollte nicht nur auf die richtige Pflege, sondern auch auf eine hochwertige Versiegelung setzen.
Zur richtigen Lackpflege gehören:
- Regelmäßige Handwäsche mit pH-neutralem Shampoo, um Schmutzablagerungen zu vermeiden.
- Schonende Polituren für kleine Kratzer, um den Glanz zu erhalten.
- UV-Schutz durch spezielle Versiegelungen, um das Ausbleichen der Farbe zu verhindern.
- Kein Hochdruckreiniger direkt auf Kanten und Dichtungen, da dies den Lack beschädigen kann.
Auch Steinschläge und Kratzer sind ein Problem, das langfristig Rostbildung begünstigt. Wer frühzeitig kleine Beschädigungen ausbessert, verhindert größere Schäden. Dabei helfen Lackstifte für kleine Kratzer oder Smart-Repair-Techniken für tiefere Schäden.
Fazit: Lohnt sich der Lackieraufwand?
Eine hochwertige Lackierung ist mehr als nur Kosmetik – sie schützt das Fahrzeug langfristig vor äußeren Einflüssen und trägt zur Werterhaltung bei. Wer sein Fahrzeug selbst lackieren möchte, kann Kosten sparen, benötigt aber eine saubere Arbeitsumgebung, Geduld und das richtige Equipment. Die Wahl des passenden Lacks, eine sorgfältige Vorbereitung und eine präzise Anwendung sind entscheidend für ein optimales Ergebnis.
Während eine professionelle Lackierung in der Werkstatt oft die beste Wahl für ein makelloses Finish ist, kann eine DIY-Lackierung eine gute Alternative sein, wenn es um kleinere Reparaturen oder Budgetlösungen geht. Mit der richtigen Pflege bleibt die Lackierung über Jahre hinweg in einem Top-Zustand – sei es durch regelmäßiges Wachsen, Keramikversiegelung oder das schnelle Ausbessern von Schäden.