Moderne Technik …

[thores]

Immer wieder komme ich mit den Folgen der „Elektronisierung“ neuerer Fahrzeuge in Berührung …

Heute war es ein Skoda Kodiaq, an dem als Ersatzrad ein serienmäßiges Rad der Sommerbereifung montiert wurde. Das Ergebnis: ab ca 45 km/h wurde abgeregelt! Diverse Lämpchen leuchteten, plus Reifendruckwarnung - aber auch ein Reset der Druckanzeige war nicht zielführend.

Vor ein paar Wochen, ein anderer Nachbar mit einem vollelektrischen Jaguar I-Pace. Während einer Autobahnfahrt „Mäusekino“ mit sofortigem Anhalten auf dem Standstreifen und Anrufen eines Pannendienstes. Die kleine 12V Fahrzeugbatterie war durch den Warnblinker innerhalb der Wartezeit leergesaugt und beim Eintreffen des Pannenhelfers ließ sich nicht mal mehr die elektrisch betätigte Fronthaube öffnen. Von anderen „Helferchen“ ganz zu schweigen.

Schon etwas länger her: der Wechsel bzw. die Inbetriebnahme einer neuen Starterbatterie war nur mit Diagnosesystem möglich! Ich glaube es war ein größerer Audi!

Der gleiche Audi: es wurde bei Rameder eine AHK mit Elektrosatz gekauft und selbst eingebaut. Danach ging’s in die Audi-Werkstatt, um im Steuermodul den Anhängerbetrieb freizuschalten. Ging nicht! Die Freischaltung war an das Vorhandensein eines verstärkten Kühlers geknüpft. Das hat dann notgedrungen Audi, für weitere knapp tausend Euro gemacht.

Aber da gibt es sicher noch viele weitere Anekdoten … (hoffentlich nicht von Toyota!)

[Unique]

Mein Audi A6 Allroad brennt den DPF nicht mehr frei da vorne einer der beiden Lüfter nicht mehr geht (oder sporadisch nicht anläuft). Die Lüfter gibts nur im Paket und ein Einbau + Demontage der ganzen Front kostet ca. 1000€

Auch mein Audi beim Kauf 2016. Wollte eine neue Batterie einbauen, weil ich nicht wusste wie alt die verbaute ist und wir nen ziemlich kalten Winter hatten. Alte Batterie ausm Kofferraum ausgebaut und danach Heckklappe geschlossen. 2 Stunden später mit neuer Batterie unterm Arm ging die Heckklappe nicht auf da diese elektrisch entriegelt wird.
Da guckste erstmal blöd aus der Wäsche.

[HJ61-Freak]

Das Thema mit der AHK und dem verstärkten Kühler hatte ein Bekannter von mir an seinem VW Passat auch schon. Die Freischaltung der AHK funktionierte mit der eigenen Diagnose-Software problemlos, die Abfrage zum verbauten Kühler ließ sich ohne Weiteres gegenüber dem System bestätigen. Der Wagen fährt jetzt mit dem Standardkühler und neuer AHK durch die Gegend.

Es könnte aber inzwischen schon sein, dass einzelne Fahrzeugteile eigene integrierte Transponder haben und darüber dem Fahrzeugsystem ihre Daten übermitteln. Dann müste man tatsächlich einen entsprechenden Kühler oder zumindest dessen Transponder am Fahrzeug nachrüsten, um die AHK freigegeben zu bekommen.

Gruß

Florian

[RobertL]

Mir ist letztens bei ATU aufgefallen, dass es eine Menge unterschiedlicher, fast schon markenspezifischer "Sorten" von Kühlerflüssigkeiten gibt für die modernen Autos. Alle mit unterschiedlicher Färbung. Worin ist den das begründet? Welche "moderne Technik" steckt da dahinter?

Beim Jeep Renegade von meiner Tochter müsste letztens eine dreifache Spülung des kompletten Kühlsystems gemacht werden, da angeblich durch ein falsches Mittel der Heizungswärmetauscher komplett verlegt war. Sowas hab ich überhaupt noch nie gehört, hat auch nur schlappe €1000 gekostet!

[Jo717]

Beim Jeep Renegade von meiner Tochter müsste letztens eine dreifache Spülung des kompletten Kühlsystems gemacht werden, da angeblich durch ein falsches Mittel der Heizungswärmetauscher komplett verlegt war. Sowas hab ich überhaupt noch nie gehört, hat auch nur schlappe €1000 gekostet!
[/quote]

Hallo Robert,
Das ist die Folge von einer Mischung aus organischer und anorganischer Kühlfüssigkeit.
Da ist das dreifach Spülen die entsprechende von Jeep empfohlene Aktion, die versucht den Glibber wieder aus dem System zu bekommen.
Die beiden Flüssigkeiten vertragen sich nicht und bilden den Glibber.
Auch bei Wechsel von anorganischer (alt, meist blau/grün) auf die neue organische (meist rot, manchmal gelb) Ist mindestens 3x spülen nach Vorgabe notwendig.
Oft geben es die Hersteller auch gar nicht frei, weil die anorganische eine Art Passivierung an den Innenseiten des Kühlsystems bilden, Die sich auch mit Spülen nicht entfernen lässt und dann mit der organischen reagiert.

Die organische ist von der EU mit der neuen REACH Verordnung seit 1.1.2023 bei Neuauslieferungen vorgeschrieben. Die alte darf nicht mehr als Werksfüllung verwendet werden.

Viele Grüße

Johannes

[RobertL]

Alles klar, danke!

Die organischen Mittel snd dann aber wohl nicht aus technischen Gründen vorgeschrieben, oder? Umweltschutz?
Warum so viele Unterschiedliche? G11, G12, G13, G30, G34, G40, G48, G64, G65,....
https://www.atu.at/c/48178-kuehlfluessigkeit.html

[sapristi]

Vorsicht bei den G-Bezeichnungen. G 30, G 40 etc. sind Nomenklaturen von BASF für deren Glysantin-Varianten.
G 11, G 12, G 12+, G 12++ sind Bezeichnungen des (ehemaligen) VAG-Konzerns, also VW, Audi, Skoda, Seat, Cupra, Bentley, Bugatti, Porsche etc. Aktuell sind die in der Zählung bei G 13, was neulich die Werkstatt bei meinem WoMo eingefüllt hat (passt, weil abwärtskompatibel). Gruß sapristi

[Jo717]

Alles klar, danke!

Die organischen Mittel snd dann aber wohl nicht aus technischen Gründen vorgeschrieben, oder? Umweltschutz?
Warum so viele Unterschiedliche? G11, G12, G13, G30, G34, G40, G48, G64, G65,....
https://www.atu.at/c/48178-kuehlfluessigkeit.html

Jep. Umweltschutz... In den alten anorganischen sind Silikate enthalten. Die und ein paar andere Zusatzstoffe sind mit der REACH Verordnung seit Anfang 2023 nicht mehr als Erstausrüstung In Kühlerfrostschutzmitteln zulässig.
Die neuen sind u.a. silikatfrei.

Und wenn wir die Bezeichnungen der anderen Hersteller mitnehmen wirds richtig bunt:

Paraflu UP
Paraflu 11
Manol AF 11+
Pemco 912
usw...

[sapristi]

Vorsicht bei den G-Bezeichnungen. G 30, G 40 etc. sind Nomenklaturen von BASF für deren Glysantin-Varianten.
G 11, G 12, G 12+, G 12++ sind Bezeichnungen des (ehemaligen) VAG-Konzerns, also VW, Audi, Skoda, Seat, Cupra, Bentley, Bugatti, Porsche etc. Aktuell sind die in der Zählung bei G 13, was neulich die Werkstatt bei meinem WoMo eingefüllt hat (passt, weil abwärtskompatibel). Gruß sapristi

Ergänzung, weil ich interessehalber aktualisierend recherchiert habe:
Bisherige Kühlmittel bis VW G12++ waren auf Glycol-Basis. G 13 und Nachfolger sind aus Umweltschutzgründen (wieder ein endlos diskutierfähiges Thema) auf Glycerin-Basis.
Nachteil: weil Glycol und Glycerin unterschiedliche Dichte haben, braucht man ab G 13 bzw. den entsprechenden Wettbewerber-Produkten andere Kühlerfrostschutzprüfer.

Die Mischbarkeit verschiedener Kühlmittel ist wie bisher ein brisantes Thema. Im Netz findet man dazu unterschiedlichste, teils falsche Angaben. Die Produktfarben können den geneigten Leser zudem erheblich verwirren. Da halten manche dunkelgrün für blau; andere differenzieren bei den rötlich gefärbten Sorten zwischen rot, rosa, hellviolett, dunkelgelb etc. Wohl dem, der weiß, welches Zeugs er drin hat. Gruß sapristi

[thores]

„Moderne Technik …“ hat auch beim Gebrauchtwagenkauf inzwischen ihre Tücken!

Meine diesbezüglichen Erfahrungen steigern sich von Tag zu Tag!

Dieser ganze, nette Elektronik Krimskrams mit unzähligen Steuergeräten ist hobbymäßig kaum zu beherrschen. Innerhalb einer Fahrzeugbaureihe gibt es (am Beispiel eines VW Modelljahr 2019) unterschiedliche Varianten von damals gekauften Zusatzausstattungen, die nicht miteinander kompatibel sein müssen. So wird sogar von VW abgeraten Firmware Updates zu installieren, solange alles funktioniert.

Einige Features sind ab Kauf in der kostenfreien Nutzung zeitlich limitiert und müssten dann gegen (ordentlich!) Bares von VW neu aktiviert werden - überhaupt, ohne einen VAG Händler mit entsprechenden Zugriffsberechtigungen lässt sich auch nichts freischalten, Hackeraktivitäten vielleicht ausgenommen.

Bei einem Mercedes (250e Hybrid) gab es beispielsweise werksseitig einen Parkassistenten der das Fahrzeug in Parklücken lenkt. Aus lizenzrechtlichen Gründen wurde im Nachhinein diese Funktion stark eingeschränkt bis nicht mehr nutzbar. Das heißt praktisch: man hat etwas gekauft, was einem später wieder entschädigungslos weggenommen wurde …

MERKE: In Kaufverträgen gebrauchter Kfz sollte man die Funktion und Freischaltung installierter Module explizit aufführen. Auch darauf achten, dass der Datenstand aktuell ist.

Meine Zeit verbringe ich momentan damit die (kostenfrei!) von VW (TomTom) verfügbaren Kartenupdates vom Navi aufzuspielen. Theoretisch und nach der Anleitung von VW ganz „easy“ - in der Praxis funktioniert’s nur nicht.

Freude über Freude …

Ich glaub‘ mein nächster „Neuer“ entstammt dem letzten Jahrhundert …

[Peter_G]

Warum, lieber Thomas, fährst nicht einfach Deinen HZJ

Auch ein Vermerk auf der Rechnung ist manchmal nix wert.

Auf der Kaufrechnung zum ProAce steht ‚ Relax Garantie aktiviert‘, nur wurde sie leider nicht aktiviert.

[Jelonek]

bin froh 3 alte Gurken zu haben , gestern Ölschlauch mit Band abgedichtet , weiter gefahren , keine Kontrolllampe vorhanden

letzte Woche kleiner Fiat verreckt - angeschoben, gestartet auf dem Aldiparkplatz , nach Hause geschafft, jetzt muss morgens meine liebe Frau diesen Job übernehmen, bis ich Zeit habe eine neue Batterie zu kaufen
- übrigens, sie fährt seit Jahren nur Automatik also wir hatte wieder viel Spass beim Getriebe/Gänge und Kupplung- Unterricht , sind fast in den Nachbarn - Garten erst gefahren...

also so viel Elektronik ist .....

LG

[Feldi]

„Moderne Technik …“ hat auch beim Gebrauchtwagenkauf inzwischen ihre Tücken!
Ich glaub‘ mein nächster „Neuer“ entstammt dem letzten Jahrhundert …

Meine Rede!
Unser jüngstes Fahrzeug ist aus 2006 - das ist auch noch o.k.
Und die Motorkonstruktion bei den FIATs ist schon so alt, die ließen sich notfalls auf Vergaser und Zündverteiler rückrüsten.