Vorstellung und Frage zum Einspritzdüsen Ausbau

[joadan70]

Liebe Landcruiser Community,
Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, möchte ich mich zunächst kurz vorstellen.
Ich komme aus Österreich und besitze seit vier Jahren einen Hj61 südfranzösischer Herkunft.
Mein letztes „normale“ Fahrzeug eines großen namhaften deutschen Herstellers, war eine Geldvernichtungsmaschine par excellence, weswegen ich entschieden habe, dem automobilen Wahnsinn den Rücken zuzukehren. 30.000€ Wertverlust in 5 Jahren, troubles wohin das Auge reicht (Xenon Kurvenlicht, AGR Ventil, Adblue Sensor, elektrische Heckklappe, elektrische Schiebetüren und am Schluss auch noch die Klimaanlage die übrigens von Anfang an „gemodert“ hat….) Jedes mal wenn die Fachwerkstätte das Rolltor aufgemacht hat, waren danach 1k€ weg….

Ein zuverlässiges, robustes Auto musste her, mit dem ich mit der ganzen Familie reisen kann, ohne irgendwo auf der Fahrt nach Südfrankreich liegen zu bleiben, um mit dem ÖAMTC Taxi mit Frau, zwei Kindern, Gepäck und Hund wieder heim chauffiert werden zu müssen.
Ich bin zwar absoluter Laie, was das Schrauben betrifft, wollte aber trotzdem am Auto, das groß genug und zuverlässig sein sollte, Hand anlegen können. Damit schieden alle Elektronik überfüllten neuen Fahrzeuge, gebaut um sie nach wenigen Jahren in den Autohimmel zu schicken, aus.
Die Lösung- ein Landcruiser. Die Suche nach dem richtigen Fahrzeug war teils abenteuerlich. Ich bin zwischen Hzj76 und Hj61 geschwankt. Am Ende hat das jetzige Fahrzeug soweit für mich gepasst. Es hatte auch den Vorteil, dass ich auf Grund des Alters in Österreich keine Nova nachzahlen musste.
Da die Vordersitze nicht original überzogen waren, und hinten laienhaft drei Nackenstützen eingebaut waren ( damit der Bezug hinten auch defekt war) entschied ich mich das Fahrzeug innen komplett zu sanieren. Inzwischen ist vom Dachhimmel bis zur Fussbodenisolation alles von mir ausgebaut und restauriert worden. Das bot mir auch Gelegenheit nach Rostfrass Ausschau zu halten. Am Dach und Unterboden war alles rostfrei. Ich hab gleich in alle Hohlräume Inotec Hightemp Wachs reingepackt.
Das Fahrzeug ist zwar jetzt nicht mehr originalgetreu, und damit nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt es. Anregungen habe ich mir im Netz -vorfallen auch auf US Seiten, geholt.
Mit Hilfe des Forums, YouTube und der Werkstatthandbücher habe ich bislang auch mechanisch fahrzeugtechnisch schon ein paar Dinge selbst gemacht: Neuer Edelstahlauspuff incl. Downpipe, Radlagerwechsel und Einstellung vorne, Bremsscheiben und Bremssatteltausch, Handbremsseil, und Einstellung der Trommelbremse….

Nun zu meinem eigentlichen Thema: Im Winter habe ich die Ansaugkrümmerdichtung getauscht ( diese war spröde und undicht) und wollte in diesem Zuge auch gleich die Düsen nach der super Anleitung imThread von Motocross, zerlegen und einstellen. Neue Denso Düsen, Flammscheiben und Dichtungen habe ich schon zu Hause liegen. Leider bin ich am Abziehen der Düsen gescheitert, und habe das Unterfangen abgebrochen bzw. verschoben. Nun möchte ich die Sache wieder angehen, obwohl ich motorisch eigentlich überhaupt keine Probleme habe. Ich kenne allerdings die Vorgeschichte meines Fahrzeugs nicht. Im Thread wir beschrieben, dass die Düsenhalter einfach raus gezogen werden. Meine sitzen dafür viel zu fest. Ich habe leider nirgendwo einen Hint zum Ausbau gefunden. Da ich kein Mechaniker bin, würde ich mir vorab bei Euch gerne ein paar Ratschläge und Tricks holen. Ich gehe davon aus, dass es am besten ist die Düsenhalter am heissen Motor auszubauen. Ich hab mir auch liquimoly Glühkerzen und Injektorenlöser Öl besorgt. Gibt es für die Düsenhalter des 12Ht einen speziellen Abzieher?
Bitte um Eure Hilfe bzw. Tipps
Vielen Dank, lg Joachim

[LC7]

Moin Joachim,

zunächst ein herzliches Willkommen!

Schau Dir mal die Hinweise von User Hagen an:

...Das ganze Gedöns abgebaut, bis die Düsenhalter zugänglich waren. Leitungen gelöst und alles satt mit WD40 eingesprüht, 15 min warten - UND: erst mal keinen Düsenhalter rausbekommen! Der Tipp von Dieter mit dem Gummihammer war gut - danach liessen sich die Düsenhalter von Hand dann etwas hin- und herdrehen. Nochmal WD40.... REICHLICH! An den Düsenhaltern der ersten 2 Zylinder (von vorne) habe ich mir beim Immerhinundherwackelnunddabeistarkhochziehen dann erst mal die Pfoten fürchterlich ruiniert und ein paar Blasen geholt (Hornhaut ist seit Kauf den Cruisers aber schon deutlich dicker geworden). Habe bei vollem Körpereinsatz jeweils 15 min/Halter gebraucht. Ab dem 3 Zylinder konnte ich dann aus Platzgründen mein zurechtgelegtes "SST" verwenden: nen alten Engländer (so ein verstellbarer Gabelschlüssel). Von unten an den Halter als Hebel ansetzen, nur einmal ganz leichten Druck ausüben und die Halter ploppten nur so raus. Cool, meine bereits vorhandenen Gedanken aufzugeben waren weg. Die Düsenspitzen weisen sehr deutliche Ablagerungen auf, die die Düsenspitze völlig bedecken. Spritzlöcher sind vor lauter Verkohlungen keine mehr erkennbar.  Morgen bringe ich die Halter zum Landmaschinenhandel. Die bauen mir die neuen Düseneinsätze und Federn, die ich mir besorgt habe, ein und drücken sie ab. Morgen mittag soll dann alles wieder eingebaut werden...
Hagen

Und hier der ganze Beitrag mit dem Thema "Einspritzdüsen-Wirrwar beim HJ 61":

https://forum.buschtaxi.org/einspritzdusen-wirrwar-beim-hj-61-t3864.html

Grüße
Uwe

[Jelonek]

Moin ..
aus eigener Erfahrung ... beginne mit der hinteren zuerst - so lange die Laune und Kraft vorhanden sind und keine Rückenschmerzen da sind , nach vorne wird dann leichter..
Markus hat sich so ein "Ausschlaginstrumantarium" gebaut , andere ziehen , klopfen, zerren .. WD40 ist eine sehr gute Idee (oder Diesel drauf)
vor allem GEDULT ...
dann am besten neue!!! kaufen - der Preis für 100tkm lohnt sich .. es sei denn du hast hast im Wnter viel Zeit ...
LG Wojtek

[ToyodaHJ60]

Hallo Joachim,

Willkommen!

Wenn noch nicht geschehen kannst du ja gern ein oder zwei Bilder von deinem HJ61 in den Bilder-Thread hochladen.

Als och das erste mal die düsen selber gezogen habe bin ich ähnlich der bisher beschreiben Vorgehensweise vorgegangen. Ich habe ganz vorsichtig (womöglich zu zaghaft) die Düsen immer im Wechsel wenige Millimeter gedreht. Dabei habe ich einen kleinen Hammer und ein weiches Stück holt genommen. Anschließen mit einem Schraubendreher gleichzeitig Druck nach oben aufgebracht und dir Düsen kamenmavh und nach heraus.

Die letzte an der Spritzwand ist nix für ungeduldige Menschen.

Ich habe dann alle Düsen zum Bosch-Dienst bzw. Auf diesel spezialisierte Werkstatt gebracht. Überprüfen und einstellen hat keine 100 Euro gekostet.

Viele Grüße
Ingo

[joadan70]

Hallo,
Vielen Dank für die schnellen und Rückmeldungen. Ich bin jetzt noch die nächsten zwei Wochen Job mäßig ziemlich eingespannt. Dann eine Woche Ulb- danach möchte ich es nochmal angehen….ich halte Euch am Laufenden.
Anbei noch ein paar Bilder zu meiner “alten Dame”.
Lg
Joachim

[Reiti]

Donnerwetter, der Innenraum ist schick! Bist du Sattler?

Das Lenkrad ist von Nardi?

[joadan70]

Hi,
Ja, Lenkrad ist von Nardi. Nabe gab es keine. Hab eine Momo Nabe mit Momo-Nadi spacer (ca. 1cm dicker Zwischenring mit Momo -Nadi Bohrungen;aus USA) verbaut. Messing Hupenkontakt habe ich auch gleich gewechselt.
Die Innenausstattung habe ich mir komplett bei TLC 4x4 bzw. ICON angeschaut. Die haben mir auch gesagt wo ich das Material (chilwich smoke bamboo) bekomme. Den Dachhimmel habe ich von Specter Off-road in Carlifornien - das Einbauen war keine große Sache. Das Einziehen der Frontscheibe hat mir zunächst Sorgen gemacht. Gemeinsam mit meinem Sohn ging es dann ganz gut.
Türpanele habe ich selber nach der Originalvorlage aus 3mm Türpappe “geschnitzt”. Die Metallteile habe ich entrostet und lackiert. In der Rückenlehne habe ich nachträglich höhenverstellbare Aufnahmen für originale Führungen für die Nackenstützen eingebaut. Die Metallteile der Lehne habe ich Korund gestrahlt und mit Steinschlag Schutzlack gespritzt.
Die Teile gingen dann mit allen Materialien und Bildmaterial das ich mir bei TLC4x4 runter geladen habe, zum Sattler. Damit zur Antwort: bin kein Sattler sondern Chemiker. Da hatte ich ein Projekt, das besser zu meiner Ausbildung passt (siehe Fotos). Die gelb Passivierung bleibt leider nicht so glänzend und oxidiert mit der Zeit ….
Hersteller für die hinteren Panele(Wagongear) Kosole(Tuffy) oder Sonnenblenden (Rosen Sunvisors) habe ich auch von TLC4x4.

Ich hätte noch eine Frage zum Düsenhalter Ausbau. Lassen sich evt die Standbolzen mit zwei gekonterten Muttern ausschrauben? Dann sollten sich die Halter doch drehen lassen, oder? Hat das schon jemand so versucht?
Lg
Joachim

[GRJ78]

Sehr schön!

[Peter_G]

Ein J6 zum niederknien. wobei
die Ehre natürlich dem Erbauer gebührt.

Holy Moses ist der schick.