1960: Der Land Cruiser 40 – das multivariante Arbeitsgerät!
Als sich Ende der Fünfziger die Produktionsmethoden und Materialien deutlich verbesserten, entschied sich Toyota unter Hinblick auf den Erfolg des J2/J3 für eine weitere, grundlegende Überarbeitung – und präsentierte 1960 den eigentlichen Ursprung des enormen und bis heute anhaltenden Land-Cruiser-Kultes: Den legendären J4.
Mit diesem Modell gelang Toyota ein geradezu revolutionärer Schritt: Äußerlich unterschied er sich eher marginal von seinem Vorgänger, unter dem Blechkleid bekam er u.a. ein Reduktionsgetriebe und einen stärken, auf die Wünsche in Übersee ausgelegten Motor. Vor allem aber wurden Produktion und Montage so grundlegend modernisiert, dass sowohl die Nachfrage befriedigt als auch der Markt darüber hinaus stetig erweitert werden konnte: Neue Modelle wurden schneller entwickelt und konnten flexibler und kostengünstiger produziert werden. Die Motorenpalette bot Benziner und Diesel, und es gab Ausbau- und Ausstattungstechnisch für absolut jeden Wunsch eine Lösung, und sei es durch die mannigfaltig auftauchenden externen Anbieter. Diese beinahe unerschöpfliche Modellvielfalt ist mittlerweile legendär.
Durch diese Flexibilität, gepaart mit wartungsfreundlicher Einfachheit und extremer Langlebigkeit unter härtesten Bedingungen wurde der Land Cruiser endgültig zur „ersten Wahl für jeden Einsatz“. Mit dem J4 trat der Land Cruiser einen derart nachhaltigen Siegeszug rund um die Welt an, dass er selbst heute, 34 Jahre nach seiner Deutschlandpremiere und 24 Jahre nach Produktionsende, in vielen Erdteilen noch immer zum alltäglichen Straßenbild gehört.
Die erste Ölkrise 1973/74 ließ die Welt am Sinn armdicker Kraftstoffleitungen zweifeln und forderte zunehmen sparsame, effizientere Motoren, und das möglichst als Selbstzünder. Da traf es sich gut, dass Toyota 1967 und 68 auf Einkaufstour war und in weiser Voraussicht die Motorenhersteller Hino und Daihatsu mit in den Konzern holte. Schon 1974 konnte also auf den global sich verändernden Bedarf reagiert und ein “kleiner” 3 Liter Dieselmotor präsentiert werden: Der B-Motor. Nach zwei Überarbeitungen wurde der “B” im August 1980, in diesem Jahr waren zwei Drittel aller deutschen LC-Zulassungen Diesel-Modelle, zum hier verbauten “3B”. Der Saugdiesel leistete 90 PS und hatte mit 216 Nm auch 15 Nm mehr Drehmoment als der Vorgänger. “Ein Spiel der kleinen Zahlen”, mag man sich denken, aber diese kleine Steigerung reichte zusammen mit ein paar anderen Änderungen aus, um aus dem BJ42 im Vergleich zum Vorgänger ein geradezu spritziges Auto zu machen.
Daten Baureihe J40 Karosserieform: Kurz, mittel, lang, superlang mit Soft- oder Hardtop oder als Pick-up
Produktionszeitraum: 08/1960 – 09/1984 (Fahrgestelle bis 1986, Bandeirante bis 2001)
In Deutschland: 1977 – 1984
Motor dieses Fahrzeugs: Vierzylinder-Diesel 3B
Hubraum: 3.431 cm³, Leistung: 66 kW / 90 PS
Der Land Cruiser war immer ein Nutzfahrzeug, aber der J4 ist glücklicherweise auch in der Oldtimer-Szene angekommen: Es gibt mittlerweile viele herausragend restaurierte Fahrzeuge, wie auch dieser wunderschöne BJ40 zeigt.
“CARS ARE MEANT TO BE DRIVEN”: Dafür wurde er gebaut.
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