Von unserem Kulturkorrespondenten Luigi Bagatelli
Grell erleuchtet vom Blitzlichtgewitter strahlt der rote Teppich hier vor dem großen Filmtheater in Berlin, wo sich die Größen der internationalen Filmkunst gegenseitig den Rang um den Publikumsliebling streitig machen. Wer jedoch die wahren cineastischen Schätze unserer Zeit sucht, wird hier enttäuscht. “BTT04 – Der Film” ist ein solches Kleinod, das man hier schmerzlich vermißt.
Eine Vorführung auf der Berlinale hat der Produzent unlängst dankend abgelehnt – und fürwahr: Dieses Meisterwerk der handgeführten Filmkunst entzieht sich jeglicher kommerzieller Vermarktung ganz und gar und man darf zu recht stolz darauf sein, daß er sein Dasein im Untergrund einer eingeschworenen Gemeinschaft fristet, die seinen wahren Wert zu schätzen weiß.
Es ist dies ein geradezu epochales Werk, dessen große Stärke in der Einfachheit liegt: Dieser wunderbaren Art der schnörkellosen Erzählkunst, die den geneigten Betrachter auch ohne detailliertes Wissen um die kulturhistorischen Hintergründe des Schauplatzes sofort in seinen Bann zieht und bis zum grandiosen, ja fast erlösenden Ende nicht mehr losläßt.
Der Plot ist schnell erzählt: Auf einer Wiese im Hochsauerland treffen sich (durch Zufall oder nicht – darüber läßt der Film den Zuschauer im Unklaren) mehrere hundert Menschen, deren Lebenswege in einzigartiger Art und Weise und wie von höheren Mächten gesteuert hier ihre Verknüpfung finden. Fasziniert von der bestechenden Durabilität ihrer knapp 350 blechernen Kisten finden sie einen Weg, für 3 Tage all das Leid und die Not des Weltenlaufs hinter sich zu lassen und aus ihren vielen Einzelschicksalen ein einziges großes Fest der Freude werden zu lassen.
Kein geringerer als der große Hollywurg (der sich in seinen seltenen Interviews in aller Regel nur bescheiden als “Enzo” vorstellt) zeichnet verantwortlich für eine unerreicht authentische Kameraführung, die die Feinheiten toyotaler Existenz beschreibt wie kein zweiter. Gepaart mit starken Bildern emotionaler Schärfe und hinterlegt mit eigenkomponierten Klangwelten aus elektronischer Musik erschafft Hollywurg ein Werk von grandioser Tragweite.
Bildgewaltig, angenehm knapp und dabei bestechend zielstrebig entführt Regisseur Enzo den Zuschauer innerhalb von knapp 20 Minuten in eine Welt, in der korrosiver Verfall blecherner Strukturen nicht nur allgegenwärtig scheint, sondern gleichsam als unerreicht eindringliches Beispiel für den alltäglichen inneren Kampf der menschlichen Existenz dient, ja gleichsam als geradezu kafkaeskes Bildnis die Tragikomik des Daseins beschreibt.
“BTT04 – Der Film” – ein Meilenstein subtiler Veranstaltungspräsentation, der gleichsam als Gral des digitalen Zelluloids dereinst in die Annalen der Kompaktscheibenhistorie eingehen wird.
BTT04 – Der Film (2004)
Laufzeit 18:57
DVD im Format 16:9 (Lauffähig auf den meisten DVD-Playern und -Laufwerken)
Kamera, Schnitt, Musik, Produktion: Andreas “Enzo” Wurg
Umschlaggestaltung und Vertrieb: Alexander Wohlfarth
Inkl. Hardcover, Flyer und Aufkleber vom BTT04
“BTT04 – Der Film”
20-minütiger Zusammenschnitt vom BTT04 mit wirklich wunderschönen Aufnahmen, hinterlegt mit selbst komponierten Klängen von Enzo.
Der Preis von 10 Euro deckt die Materialkosten, der Rest wird einem guten Zweck zugeführt (nämlich einem guten und reichhaltigen Essen, das ich Enzo dann spendieren werde, das hat er sich redlich verdient! Aber *pssssst*, nix verraten, soll eine Überraschung werden…).
Sollte Enzos Appetit tatsächlich noch etwas übrig lassen, wandert der Rest in den BT-Spendentopf (der dann beizeiten einer caritativen Organisation zugeführt wird).
Der Einfachheit halber bitte ich um Bestellung ausschließlich auf folgendem Weg: Packt 10 Euro (und gerne auch mehr, wenn Euch die DVD das Wert ist) in einen Umschlag, legt Eure Adresse dazu und schickt das ganze an:
Alexander Wohlfarth
BTT04 – Der Film
Stettiner Straße 23
76356 Weingarten
Die DVD geht Euch dann umgehend zu.
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