ZF minimiert den Wendekreis

Der Zulieferer ZF hat sich dem “urbanen Verkehr” angenommen und eine Menge neuer und trickreicher Ideen in einem Konzeptfahrzeug Namens “Advanced Urban Vehicle” untergebracht. Eine dieser Innovationen beschäftigt sich mit dem Lenkeinschlag, und da haben die ZF-Entwickler noch eine ganze Menge herausgeholt: Sage und schreibe 6,5 Meter Wendekreis hat das Konzeptfahrzeug. Der VW Polo braucht rund vier Meter mehr, und der Smart Fortwo als aktuell wendigstes Serienauto kommt auf 6,95 Meter.

Erreicht wird das durch eine modifizierte McPherson-Achse mit zusätzlichem Querlenker und mehr Freilauf: “Statt üblicherweise um 40 oder bestenfalls mal um 50 Grad, kann man die Vorderräder damit um 75 Grad einschlagen”, so Gerhard Gumpoltsberger aus der Entwicklungsabteilung. Unterstützt werden die Lenkbewegungen an der Vorderachse vom neuen “Torque-Vectoring-System” des Hinterachsantriebs, das die Antriebskraft individuell auf die beiden Hinterräder verteilt und das Anfahren bei derartig großen Radeinschlägen erst ermöglicht.

Ausgangspunkt ist hier das ZF-Konzept der electric Twist Beam (eTB), eine Verbundlenker-Hinterachse an deren linkem und rechtem Rad jeweils eine kompakte Antriebseinheit sitzt. Sie besteht aus Elektromotor und Getriebe in einem leichten Aluminiumgehäuse und leistet aktuell zweimal 40 kW. Weil sich das Antriebsmoment über die beiden Motoren radindividuell verteilen lässt, ergänzt dieses Torque Vectoring die Lenkbewegung der Vorderachse. Mit Torque Vectoring wird also die veränderte Vorderachskinematik unterstützt.

Soweit der Hardware-Teil…natürlich wäre das Konzept nicht “Advanced”, wenn nicht auch eine Menge Elektronik drin steckte. Das fängt natürlich am Feintuning der Lenkung für höhere Geschwindigkeiten an – und es endet u.a. bei “Einparken auf Knopfdruck”, während der Fahrer draußen steht und zuschaut.

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