Kfz-Versicherungen zahlen 350 Millionen Euro für Unwetterschäden

Gerade in diesen Tagen erwischt man sich immer wieder dabei, wie man zweifelnd aus dem Fenster schaut und sich für den Toyo einen Platz in Tiefgarage oder Atombunker wünscht: Hagel und Karosserieblech sind einfach zwei Dinge, die nicht harmonisch zueinander finden. Was übrigens auch für alles andere gilt, auf das so ein Hagelkorn herniederhageln könnte: Das weltweit bisher größte gefundene Hagelkorn hatte einen Durchmesser von 20 Zentimetern und ein Gewicht von 875 Gramm, da braucht man sich ums Blech auch keine Gedanken machen, das Ding schlägt vermutlich direkt durch und liegt dann unterm Auto. Aber auch kleinere Exemplare können gefährlich sein: Hagelkörner mit zwei Zentimeter Durchmesser ballern mit rund 70 km/h zu Boden und hinterlassen dementsprechende Spuren. Eine Hagelfolie hilft da auch nur bedingt.

Und “harter Offroader” hin oder her: Wenn’s heilige Blechle ausschaut wie ein Golfball, treibt das den Blutdruck in die Höhe. Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz oder Überschwemmung werden zwar von der Kaskoversicherung übernommen, schön ist es trotzdem nicht.

Dennoch: Insgesamt sind die versicherten Unwetterschäden an Autos im vergangenen Jahr deutlich geringer ausgefallen als sonst. “Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen verursachten 2020 rund 154.000 Kfz-Schäden mit einem Gesamtschaden von 350 Millionen Euro”, ließ Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unlängst verlauten. In früheren Jahren lagen die Schadenzahlen in der Kfz-Versicherung bei 850 Millionen bis 900 Millionen Euro. “2020 war für Kraftfahrtversicherer ein deutlich unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Das lag vor allem daran, dass heftige Hagelereignisse und im Herbst schwere Stürme ausgeblieben sind”, so Asmussen.

Mit durchschnittlich 4,9 Schadenmeldungen auf 1000 kaskoversicherte Fahrzeuge waren die Autofahrer in Bayern am stärksten von Unwettern betroffen. Danach folgen Baden-Württemberg (4,0) und Nordrhein-Westfalen (3,2). Schlusslicht der Statistik ist Schleswig-Holstein: Mit 1,5 Schadenmeldungen pro 1000 Ganzjahres-Verträgen sind die Autofahrer zwischen den Meeren vergleichsweise glimpflich davongekommen. Deutschlandweit schlugen Naturgefahren im vergangenen Jahr für die Versicherer mit insgesamt 1,95 Milliarden Euro zu Buche. Zu den 350 Millionen Euro, die die Kfz-Versicherer geleistet haben, kommen 1,6 Milliarden Euro der Sachversicherer hinzu, davon 300 Millionen Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen oder Hochwasser. Erfasst sind in der Statistik versicherte Schäden an Fahrzeugen, Häusern und Hausrat sowie an Gewerbe- und Industriebetrieben.

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